GFA 3.2 – Wann ist Ihnen verstehendes Lernen viel zu aufwändig?

Lernschritt:
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Vielleicht wollen Sie sich Faktenwissen aneignen, um lediglich unumgängliche Prüfungen zu bestehen. Der betreffende Lerninhalt hat für Sie keinen praktischen Nutzen bzw. der Nutzen ist für Sie nicht erkennbar. Deshalb suchen Sie nach Methoden, um sich das Prüfungswissen möglichst rasch und mühelos anzueignen; Sie sind nicht bereit, Zeit und Mühe in ein weitergehendes verstehendes Lernen zu investieren.

Jenseits von Prüfungsanforderungen gibt es Informationen, die Sie sich aus eigenem Interesse zwar gerne einprägen wollen, deren Hintergründe Sie jedoch nicht interessieren. Ein paar Beispiele veranschaulichen das:

  • Wahrscheinlich wissen Sie, dass sich die Luftdrucktiefs auf der Nordhalbkugel immer gegen den Uhrzeigersinn drehen. – Ist es für Sie erforderlich, dies auch begründen zu können?
  • Sie wissen, wie Sie im Internet eine Webseite aufrufen oder wie Sie mit Hilfe einer Suchmaschine nach bestimmten Begriffen suchen können. – Ist es für Sie gleichzeitig notwendig, die Technik des Internets erklären zu können?
  • Zweimal im Jahr wird wegen der Regelung zur Sommerzeit / Winterzeit die Uhr umgestellt. Es ist allemal ausreichend, wenn Sie wissen, dass die Uhr im Frühjahr vor- bzw. dass sie im Herbst zurückgestellt wird. – Ist es für Sie wichtig, dass Sie die Hintergründe verstehen?

Selbst eine gute Allgemeinbildung enthält nicht nur Wissen in Zusammenhängen, sondern immer auch individuell nicht begründbare Einzelfakten.

Sogar Experten verfügen nicht nur über Fachwissen, das sie gut beherrschen. An den Grenzen ihres Fachwissen gibt es weiteres Wissen, das sie nicht verstehen. Das ist dann das Fachwissen anderer Experten …

Es gibt Lerninhalte, deren Zusammenhänge Sie gar nicht verstehen wollen.
Auch solche Lerninhalte können Sie lernen, ohne zu pauken!

Bildungs-Profis (Lehrer, Dozenten, Ausbilder, Professoren) sollten akzeptieren, dass ihre Lernenden gar nicht sämtliche von ihnen präsentierten Lehrinhalte verstehend lernen wollen. Und sie sollten sich immer wieder bewusst machen, dass ihre Lernenden nicht nur den Lehrinhalt eines einzigen Lehrenden, sondern auch die Lehrinhalte weiterer Lehrenden lernen müssen.


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