Auf keinen Fall sollten Sie ‘phonetisch pauken’ / ‘klanglich einhämmern’ in der Art:
Köpek – Hund // Hund – Köpek
Dudak – Lippe // Lippe – Dudak
Selbstverständlich müssen die Vokabeln in Ihrem ‘phonetischen Gedächtnis’ landen.
Um jedoch den Weg zu den dortigen ‘Lagerplätzen’ leichter finden zu können, hilft Ihnen eine bildhafte Vorstellung; bildhafte Vorstellungen hinterlassen markante Erinnerungsspuren.
Außerdem wirkt klangliches ‘Einhämmern’ eher de-motivierend!
Erinnern Sie sich bitte an das Beispiel mit der italienischen Vokabel für ‘Schwiegermutter’ = suocera. Es diente zur Demonstration, dass Sie auch dann Ihr Vorwissen zum Lernen neuer Informationen gezielt nutzen können, sofern es keine sachlich-logische Beziehung gibt.
Deshalb sollten Sie künftig intensiver als bisher nach irgendwelchen Klangähnlichkeiten innerhalb Ihres Vorwissens suchen.
Anschließend können Sie kreative Verknüpfungen konstruieren, die die bildliche Bedeutung der Vokabel und deren fremdsprachlicher Klang miteinander verbinden. So könnten Sie zum Beispiel auf folgende Lösungen kommen (oder auf völlig andere!):
- Sandalye (Stuhl): Auf dem Stuhl liegt eine Sandal_e.
- Köpek (Hund): Der Hund / Köter bewacht des Königs Gepäck.
- Terazi (Waage): Die Waage steht bei uns auf der Terrasse.
- Fiş (Elektrostecker): Mit einem Elektrostecker kann ich auch einen Fisch erschlagen.
- Tarak (Kamm): Im Kamm befindet sich noch eine Faser TaBak.
- Yay (Spiralfeder): Ist die Spiralfeder gespannt oder nicht? jein
- Kova (Eimer): Der Eimer wird gebraucht, um einen Kohlenwagen zu beladen.
- Kask (Sturzhelm): Mein Freund steht mit einem Sturzhelm auf dem Kopf unter einer Kaskade.
- Ayna (Spiegel): Einer guckt in den Spiegel rein, ein Anderer guckt raus.
- Baston (Spazierstock): Vom oberen zum unteren Teil des Spazierstocks ist ein Bast-Faden gespannt; damit erzeugen wir einen Bass-Ton – oder der Bass auf einer Tonne.
- Kürek (Spaten): Ich turne mit dem Spaten in der Hand eine Kür am Reck.
- Duş (Dusche): …
Zunehmend werden Sie solche Klangähnlichkeiten immer schneller finden, und zunehmend werden Sie auch Klangähnlichkeiten für sich selbst akzeptieren, die Sie kaum jemand anderem zumuten wollen …
Ihr ‘Umweg’ zwischen ‘Spaten’ und der Vokabel “Kürek” wird immer kürzer.
Dieses ‘Klangverfahren’ wird auch als ‘Schlüsselwort-Methode’ bezeichnet. – Seine größere Wirksamkeit gegenüber anderen Methoden des Vokabellernens wurde durch mehrere wissenschaftliche Untersuchungen (zu verschiedenen Sprachen) belegt, als Erstes durch Richard Atkinson (1975): “Mnemotechnics in second-language learning”