TG 13.01 – Frage der Hobby-Schauspielerin Esther Moretti – Lösung

Lernschritt:
Grafik von pixabay.com

Vor einigen Jahren hatte ich den Abonnenten meiner memoNews angeboten, mich zu eventuellen Lern- / Einprägungs-Schwierigkeiten zu fragen … und dann die Fragen (mit dem jeweiligen Namen) und meinen Antworten zu veröffentlichen.

Frage einer Theater-Spielerin

Hallo, herzlichen Dank für Ihren Newsletter. Ich bin schon über manchen Tipp froh gewesen. Nun habe ich ein Problem und frage Sie, ob Sie auch dafür einen guten Rat haben.

Ich bin eine gute Theater-Spielerin und würde dieses Hobby auch mit großer Freude ausüben, wenn das leidige Texte-Lernen nicht wäre. – Haben Sie Erfahrungen / Ratschläge, wie ich Theater-Texte leichter auswendig lernen könnte?

Herzlichen Dank für ihre Ideen.

Mit herbstlichen Grüßen – Esther Moretti

Meine Antwort

Hallo, Frau Moretti,

ich hatte mir vorgenommen, bei Gelegenheit mal professionelle SchauspielerInnen zu fragen, mit welchen Methoden sie es schaffen, lange Texte zu memorieren. Und jetzt kommt Ihre Frage an mich

Lediglich aus meinen Erfahrungen mit anderen Lern-Situationen schlage ich Ihnen eine Kombination mehrerer Empfehlungen vor:

1.

Texte laut lesen, inklusive der vorangehenden Textteile, die das jeweilige Stichwort für Ihren Einsatz sind. Lesen Sie die Texte von Anfang an mit der dramaturgisch richtigen Betonung. Übertreiben Sie sogar die Sprechweisen / Betonungen!

2.

Nicht nur die Texte sprechen, sondern sich die Inhalte (worüber Sie sprechen) möglichst bildhaft vorstellen.

3.

Die gesprochenen Texte (nach dem zweiten oder dritten lauten Lesen) auf TonCassette (heute: mP3) aufnehmen. – Diese TonCassette immer wieder laufen lassen: Einerseits hierbei konzentriert zuhören und mitsprechen, andererseits auch in den Phasen abspielen lassen, in denen Sie gar nicht zuhören wollen (unbewusstes Lernen nutzen!).

4.

Halbseitige Text-Teile (in gut lesbarer Schriftgröße!) als Mini-Lernposter in Ihrer Wohnung aufhängen: So können Sie, wenn Sie Lust dazu haben, bewusst drauf schauen, oder Sie nutzen ansonsten ‘lediglich’ die lernende Wahrnehmung Ihres Unterbewusstseins.

5.

Diese Mini-Lernposter in der richtigen Reihenfolge in Ihrer Wohnung aufhängen. Bestimmen Sie vorab, wie sich diese Reihenfolge innerhalb Ihrer Wohnung ergeben soll: zum Beispiel Positionen gleich hinter der Eingangstür im Flur, dann im nächst folgenden Zimmer usw. (Loci-Methode nutzen)

6.

Verknüpfen Sie Ihre Rezitier-Übungen mit genau den Körperhaltungen / -bewegungen, wie Sie sie auch auf der Bühne haben werden.

7.

Schreiben Sie sich (großformatige) Lernkarten: Auf der jeweiligen Vorderseite steht das Stichwort für Ihren Einsatz, auf der Rückseite Ihr Text. ODER: Auf der Vorderseite stehen ein oder zwei Sätze Ihres eigenen Textes, auf der Rückseite die Fortsetzung Ihres Textes.

8.

Nehmen Sie an einem meiner Gedächtnistrainings teil, denn in einem dieser Trainings erleben Sie, zu welch enormen Leistungen Ihr Gedächtnis fähig ist! So bekommen Sie auch ein ganz neues Selbstbewusstsein hinsichtlich Ihrer bislang unentdeckten Lern- / Gedächtnisstärken. Diese mentale Einstimmung ist eine wichtige Grundlage!

Herzlichen Dank für Ihre Tipps.

Einige habe ich schon angewendet, vor allem die mit der Cassette.

Super finde ich den vorletzten mit den Lernkarten.

Gerne dürfen Sie meinen Namen in den memoNews angeben. Da ich von vielen Kollegen weiß, dass auch sie Probleme beim Erlernen des Textes haben, ist das mir auch nicht peinlich. Ich bin wirklich nur Hobby-Schauspielerin.

Mit irren Grüßen (Ich spiele eine Irre) – Esther Moretti

  • Welche Erkenntnis können Sie – für Ihre Bildungsarbeit – aus diesem Lernschritt ziehen?
  • Welche Absicht wollen Sie – für Ihre Bildungsarbeit – aus diesem Lernschritt ableiten?

Reflexionsbogen (PDF) zum Download

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