TG 3.2.09 – sich aufs Lernen konditionieren

Lernschritt:
Grafik von pixabay.com

Pawlow und sein Hund

Der russische Wissenschaftler Pawlow verband die Speicheldrüse seines Hundes mit einem Reagenzglas, um die Menge des Speichelflusses zu ermitteln. – Mit größeren zeitlichen Pausen führte er vier Aktionen durch.

  • Aktion 1: Pawlow läutete mit einer Glocke – der Hund spitze die Ohren, aber das Reagenzglas blieb leer.
  • Aktion 2: Pawlow zeigte dem Hund ein Stück Fleisch – es floss Speichel.
  • Aktion 3: Pawlow läutete mit einer Glocke und zeigte dem Hund ein Stück Fleisch – es floss Speichel. – Diese Aktion führte er mehrfach durch.
  • Aktion 4: Pawlow läutete mit einer Glocke – es floss Speichel.

Durch die mehrfach durchgeführte Aktion 3 wurde der Hund auf das Glockensignal klassisch konditioniert. (Wikipedia)

klassische Konditionierung im täglichen Leben

zum Beispiel so (eine wahre Geschichte)

In einem Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigen gab es eine Abteilung, in der ein junger Mann erst wenige Wochen zuvor seine Ausbildung begonnen hatte.

Während der Mittagszeit befanden sich einige der Mitarbeiter noch in einer Sitzung, die anderen saßen in der Kantine. Der Auszubildende ‚hielt die Stellung‘.

Die Tür ging auf, ein gut gekleideter Herr trat ein und wollte mit dem Abteilungsleiter sprechen. Der Auszubildende antwortete, dass der Abteilungsleiter sich noch in einer Besprechung befinde und fragte den Besucher, ob er etwas ausrichten soll. Der Besucher nannte seinen Namen und bat darum, dass ihn der Abteilungsleiter nach seiner Rückkehr anrufen soll. Der Auszubildende notierte den Namen des Besuchers und dessen (hausinterne) Telefonnummer und verabschiedete den Besucher normal freundlich.

Als der Abteilungsleiter zurückkam, informierte der Auszubildende ihn, dass er bitte Herrn XY unter der Telefonnummer 12345 anrufen soll. Der Abteilungsleiter wurde bei dieser Nachricht sichtlich nervös: Bei dem Besucher hatte es sich um den Generalbevollmächtigten, quasi den obersten Boss im Unternehmen, gehandelt …

Die Nervosität des Abteilungsleiters war das Ergebnis einer klassischen Konditionierung.

Der Auszubildende hatte den Besucher nicht gekannt und sich deshalb verhalten wie bei jedem anderen Besucher. Sein Verhalten war (noch) nicht auf das Zusammentreffen mit dem Big Boss konditioniert.

Klassische Konditionierung fürs Lernen nutzen

Wenn man eine Zeitlang jeweils zur selben Zeit und am selben Ort lernt, konditioniert man seine Lernbereitschaft auf diese Zeit und auf diesen Ort:

Wenn die betreffende Uhrzeit gekommen ist, braucht man sich nur noch an den betreffenden Ort zu begeben, und man ist automatisch aufs Lernen eingestimmt – ohne sich zusätzlich zum Lernen motivieren zu müssen.

Instrumentelle Konditionierung fürs Lernen nutzen

Nach dem Lernen oder nach einer gut benoteter Klassenarbeit / Klausur könnte man sich belohnen. (Die Belohnung wird als Instrument eingesetzt.) Solche Belohnungen führen zur vergrößerter Lernbereitschaft für die folgenden Lernanstrengungen, ohne sich dann zusätzlich zum Lernen motivieren zu müssen – Wikipedia

  • Welche Erkenntnis können Sie – für Ihre Bildungsarbeit – aus diesem Lernschritt ziehen?
  • Welche Absicht wollen Sie – für Ihre Bildungsarbeit – aus diesem Lernschritt ableiten?

Reflexionsbogen (PDF) zum Download

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