Der eigene Name ist für jeden Menschen “das schönste Wort in jeder Sprache”. Deshalb ist es unangenehm, wenn Sie sich beim Wiedersehen nicht an den Namen Ihres Gesprächspartners erinnern können. Das gilt um so mehr, wenn Ihr Gesprächspartner Sie mit Ihrem Namen begrüßt hatte.
Es kann mehrere Ursachen haben, wenn Sie sich nicht an den Namen einer Person erinnern. Folgende vier Gründe sind besonders bedeutsam:
- Sie hatten den Namen Ihres Gesprächspartners bei Kennen-Lernen nicht einmal richtig gehört. Deshalb können Sie ihn später auch gar nicht ‘vergessen’ haben!
- Sie hatten den Namen zwar deutlich gehört oder auf einer Visitenkarte gelesen, ihn aber nicht gedächtnisfreundlich verarbeitet.
Namen sind für Ihr Gehirn schwerer zu speichern und schwerer wieder abzurufen als bildhafte Informationen, zum Beispiel die Situation, in der Sie Ihren Gesprächspartner kennen gelernt hatten oder was er Ihnen von seinem Beruf oder Hobby erzählte.
Namen erscheinen Ihrem Gehirn als abstrakte Informationen; Ihr Gehirn stellt meist nicht von allein die nötigen Verbindungen her, über die sie später die betreffenden Namen wiederfinden können.
- Sie hatten sich den Namen zwar in gedächtnisfreundlicher Weise eingeprägt, aber Sie hatten ihn in letzter Zeit zu selten genutzt: zu wenig über diese Person gesprochen, zu wenig über diese Person erfahren und deshalb den Namen zu selten in Ihrem Gedächtnis aktiviert.
Prominente, deren Namen Sie häufig in den Medien genannt bekommen und über die Sie gerne etwas Neues erfahren wollen, können Sie dagegen zuverlässig beim Namen nennen: Durch Ihre aktive und passive Beschäftigung mit diesen Personen werden Ihre Nervenbahnen im Gehirn, welche einerseits diese Personen und andererseits deren Namen betreffen, immer wieder auf’s Neue stimuliert.
- Weil Sie schon häufiger ein negatives Erlebnis mit Ihrem Namensgedächtnis hatten, glauben Sie inzwischen, dass Ihr Namensgedächtnis tatsächlich schlecht sei; damit haben Sie sich abgefunden. – Bei der nächst passenden Gelegenheit werden Sie sich hierzu wieder eine Bestätigung geben. In der Psychologie nennt man das ‘die sich selbst erfüllende Prophezeiung’.
